Apistogramma diplotaenia

DVB
České Budějovice
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Es handelt sich um einen Fisch, der aus den Schwarzwässern des unteren Rio Daraã im Einzugsgebiet des Rio Negro im brasilianischen Bundesstaat Amazonas stammt. Er kommt auch in anderen Gewässern des oberen und mittleren Rio Negro bis hin zum Gebiet der Anavilhanas-Inseln vor, ebenso wie in Venezuela im oberen Orinoco. Wenn es eine Hochschule für Aquaristik gibt, wie manche Aquarianer behaupten, dann gehört dieser Fisch definitiv dazu. Ihn langfristig zu pflegen und zu züchten, gehört zu den Träumen vieler Aquarianer, insbesondere der Liebhaber südamerikanischer Buntbarsche.

Obwohl der Fisch bereits 1987 beschrieben wurde, dauerte es bis 1991, bis er in größerer Zahl nach Europa gelangte. Damals besuchten Axel SCHNEIDER, Wolfgang WINDISCH und Dr. Uwe RÖMER das Gebiet des mittleren und unteren Rio Negro, wo sie diese Fische nicht nur in freier Wildbahn beobachten konnten.

Sie brachten aber auch eine größere Anzahl nach Europa und züchteten sie weiter. SCHMETTKAMP erinnert sich noch heute daran, wie er 1980 im Diskus Center Royal in Witten-Stockum ein einzelnes Männchen zwischen roten Neons schwimmen sah. Damals erschien ihm der Fisch mit der Gattung Taeniacara verwandt. Wer den Fisch züchtet, wird mir bestätigen, dass sowohl T. candidi als auch dieser Zweistreifen-Buntbarsch viel gemeinsam haben.

Der Name des Fisches leitet sich vom griechischen diploos (doppelt) und taenia (Streifen, Band) ab. In der Natur lebt er in flachen Gewässern. Wie bereits erwähnt, handelt es sich um Schwarzwasser, sehr weich und sauer. In diesen Gewässern finden wir keine Pflanzen, der Boden ist meist sandig mit viel Laub und alten Ästen. Hier finden die Fische günstige Verstecke vor Feinden. Raubfische sind vor allem halbwüchsige Raubsalmler Hoplias malabaricus. Im Gebiet des Rio Padauari und Rio Preto leben zusammen mit ihnen auch kleine Crenicichla sp. (vermutlich C. regani), Apistogramma gibbiceps, A. paucisquamis und A. regani. Im Gebiet der Anavilhanas-Inseln leben sie auch in Gesellschaft von A. pertensis, A. gephyra, Acarichthys heckelii und Mesonauta insignis. Am Zusammenfluss von Rio Preto und Rio Padauari maß WINDISCH eine Leitfähigkeit von weniger als 10 µS/cm, pH 4,2, das Wasser war 1,6 m tief. Männchen werden 5 cm groß, Weibchen 3,5 - 4 cm.

Haltung

Ideal ist ein Aquarium mit einem Volumen von 60-100 Litern, es kann auch größer sein. Damit sich die Buntbarsche wohlfühlen, sparen wir nicht an Versteckmöglichkeiten. Je mehr Blumentöpfe oder verschiedene Röhren vorhanden sind, desto besser. Natürlich denken wir dabei auch an die Ästhetik des Aquariums. Ebenso achten wir auf ausreichend Pflanzen. Solide Filterung, nicht zu starke Wasserströmung im Aquarium und nicht zu intensive Beleuchtung. Im normalen Wasser von Budweis mit einem pH-Wert von etwa 6,8 und einer Temperatur von etwa 25-26 °C fühlen sich die Fische recht wohl.

Die Haltung kann sowohl in einem normalen Gesellschaftsbecken als auch in einem sogenannten "Artbecken" erfolgen. Die beste Gesellschaft für die Buntbarsche sind ruhige Salmler, wie z. B. rote Neonsalmler Paracheirodon axelrodi, Neonsalmler Paracheirodon innesi, kleinere Vertreter der Gattung Hyphessobrycon, Hemigrammus, Bleistiftfische der Gattung Nannostomus und andere. Der Boden des Beckens sollte mit Flusssand mit einer Körnung von 3-5 mm bedeckt sein, der den jungen Buntbarschen einen guten Schutz bietet.

Eine weitere Möglichkeit ist, diese Fische allein in einem Artbecken zu halten. Am besten paarweise, dann reichen in der Regel 10-20 Liter Becken mit einer Röhre oder Blumentöpfen. Wenn wir mehrere Weibchen zusammen halten wollen, stellen wir die Röhren oder Teile der Blumentöpfe mindestens 30 cm voneinander entfernt auf, damit sich die Weibchen nicht zu sehr angreifen. Jedes Weibchen hat sein eigenes Mini-Revier, das es auch verteidigt. Das Männchen hat ein größeres Revier, es ist besser, nur ein Männchen in ein Aquarium zu setzen. Früher oder später würde das schwächere Männchen getötet werden. Das Becken muss keine hohe Wassersäule haben, wichtiger ist die Bodenfläche und vor allem genügend Versteckmöglichkeiten. In einem so harmonisch funktionierenden Becken können wir dann bei Verwendung von Wasser mit den richtigen Parametern auch die Zucht der Fische beobachten.

Fütterung

Wie ich immer wieder betone, gehört zu den Grundvoraussetzungen für eine problemlose Haltung und erfolgreiche Zucht eine abwechslungsreiche und hochwertige Ernährung, die nicht zu fettreich ist, aber auch genügend sogenannte Ballaststoffe enthält. Am besten eignet sich dafür Lebendfutter. Wir bevorzugen Plankton (Daphnien, Cyclops), im Notfall helfen Artemia-Nauplien. Lebende oder gefrorene Mückenlarven oder besser rote Mückenlarven geben wir beides etwa einmal pro Woche. Bei häufigerem Gebrauch werden die Fische von diesem Futter satt und nehmen es nicht in ausreichender Menge auf. Flockenfutter oder Granulat werden von meinen Fischen selten angenommen.

Zucht der Buntbarsche

Die Fische laichen in Höhlen, am besten in Teilen von Blumentöpfen, aber manchmal auch in Röhren und anderen Versteckmöglichkeiten. Diese sucht sich in der Regel das Weibchen aus, das Männchen befruchtet nur das Gelege. Die restliche Arbeit bleibt dem Weibchen überlassen. Es gibt nicht viele Eier, meist werden nur ein paar Dutzend Fische aufgezogen. Der Schlupf bei einer Temperatur von 27-28 °C erfolgt nach etwa 3 Tagen, nach weiteren 4 Tagen schwimmt die Brut frei. Alpha und Omega einer erfolgreichen Zucht sind zum einen die geeigneten Bedingungen für die Haltung der Elterntiere (vor allem Wasserqualität und Ernährung) und zum anderen hochwertiges Aufzuchtwasser. Ich verwende lieber natürliches Wasser (aus einer Quelle 20 km von Budweis entfernt, 45 µS/cm, pH 5,6) oder bereite mir ähnliches Wasser zu. Ich verfahre immer so, wie es bei der Wasseraufbereitung für Salmler üblich ist. Es können sowohl Ionenaustauscher als auch Umkehrosmose verwendet werden. Je niedriger die dKH, desto besser. Für die eigentliche Aufzucht der geschlüpften Brut verwenden wir feine Artemia-Nauplien, Cyclops, aber es ist peinliche Sauberkeit im Aufzuchtbecken erforderlich!

Es ist besser, mehrmals täglich in kleinen Mengen zu füttern. In täglichen bzw. zweitägigen Abständen saugen wir Futterreste vom Boden ab und geben frisches Wasser hinzu, das etwas härter ist als das verwendete Aufzuchtwasser. Wir überschreiten nicht die Tagesmenge von einem halben Liter. Jungtiere mögen keine größeren Veränderungen der Wasserchemie.

Bilder:

  1. Das Gebiet des Amazonas-Regenwaldes, der "grünen Lunge der Erde", ist die Heimat vieler schöner Arten verschiedener Tiere. Die Anzahl der Fischarten wird diskutiert, sie übersteigt sicherlich mehrere tausend, sowohl bestimmte als auch noch unbestimmte. Auf dem Bild einer von vielen kleinen Bächen am oberen Rio Negro, wo wir Zweistreifen-Buntbarsche zusammen mit roten Neonsalmlern (Paracheiirodon axelrodi) gefangen haben. Gelegentlich haben wir auch Weitzman-Salmler (P. weitzmani) gefangen.
  2. Bei genauer Betrachtung des Biotops sehen wir neben roten Neons auch einige Buntbarsche, hauptsächlich A. diplotaenia.
  3. Ein erwachsenes Männchen von A. diplotaenia.
  4. Ein laichbereites Weibchen von A. diplotaenia.
  5. Ein Aufzuchtbecken für Buntbarsche richten wir ganz einfach ein, feine Filterung, den Boden lassen wir frei, damit sich der Detritus gut absaugen lässt.
  6. Beispiel für ein Aufzuchtbecken mit einem Volumen von ca. 20 l, in dem wir sowohl eine feine Filterung, die keine zu starke Wasserströmung verursacht, als auch genügend Versteckmöglichkeiten für das Weibchen und die Jungen einrichten.
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