Pterophyllum scalare „Rio Japurá“
Der Skalar (Pterophyllum scalare) kommt in zahlreichen Varianten vor, über die es bei uns eine umfangreiche Literatur gibt. Neben den gewöhnlichen Skalaren, die auf unserem Markt erhältlich sind und bei denen ein eher größerer Körper und kurze Flossen dominieren, wobei die Gesamthöhe im Erwachsenenalter 15 cm nicht überschreitet, gibt es Skalare, die fast die Höhe des Hohen Skalars (Pterophyllum altum) erreichen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um P. scalare „Manacapurú“, P. scalare „Santa Isabel“ und in letzter Zeit auch um P. scalare „Rio Japurá“. Alle diese letztgenannten Varianten (oder gar neue Arten??) haben eine typische rote Färbung im Rückenbereich. Dies ist auch typisch für andere Fische, die in Schwarzwasser leben, wie z. B. Diskusfische und andere Arten.
Heimat
Der Rio Japurá ist ein linker Nebenfluss des Amazonas. Er entspringt in den Anden, wo er als Rio Caquetá, wie er auf Spanisch heißt, durch Kolumbien fließt. Nach fast 1400 km überquert er die Grenze zu Brasilien, wo er unter dem portugiesischen Namen Rio Japurá nach knapp 2820 km in den Rio Solimões mündet. Hier bildet er am Zusammenfluss eines der größten Feuchtgebiete des Amazonasbeckens. Er ist der fünftlängste Nebenfluss des Amazonas. Im Einzugsgebiet dieses Flusses befinden sich 7 kolumbianische und ein brasilianischer Verwaltungsbezirk. Der Fluss fließt größtenteils durch das Gebiet von Drogenbaronen oder Guerillas und ist daher für Forscher schwer zugänglich. Wissenschaftler der kolumbianischen Stiftung Tropendos haben es jedoch geschafft, in diesen Teil zu gelangen und so genügend Informationen und Erkenntnisse über das lokale Ökosystem zu sammeln.
Der Rio Caquetá-Japurá ist ein Fluss mit trübem Wasser, das durch Sedimente aus den Anden gefärbt ist. Er hat aber auch einige Nebenflüsse mit klarem und schwarzem Wasser, die in den Tiefebenen entspringen. Zum Beispiel hat einer der größten Nebenflüsse, der Apaporis, der an der kolumbianisch-brasilianischen Grenze in den Hauptstrom mündet, schwarzes Wasser. In seinem Verlauf im Mittellauf hat er auch eine Reihe von wunderschönen Wasserfällen und Stromschnellen. Er entwässert ein Gebiet von etwa 280 000 km². Er fließt durch 7 kolumbianische Provinzen, bevor er brasilianisches Gebiet erreicht. Die durchschnittliche jährliche Schwankung des Flusspegels beträgt etwa 9 Meter. Dieser Wert wurde in Araracuará am Mittellauf des Rio Caquetá gemessen. Aber in dem Gebiet, in dem sich Schluchten befinden, wurden Schwankungen von bis zu 17 Metern festgestellt.
Die jährliche Schwankung des Wasserstandes des Unterlaufs des Rio Japurá wird durch den Zusammenfluss mit dem Rio Solimões kontrolliert und beträgt durchschnittlich 10 Meter. Das Gebiet ist dünn besiedelt. Florencia, mit etwa 100 000 Einwohnern, ist der bevölkerungsreichste Ort im Tal. Es ist auch die Hauptstadt der Region Caquetá. Araracuará, eine Stadt mit 30 000 Einwohnern, ist das Hauptzentrum am Mittellauf des Rio Caquetá. Es gibt eine tägliche Flugverbindung nach Bogotá. Der Großteil der Bevölkerung lebt dann im Vorgebirge entlang der Straße, die die Städte Mocoa und Florencia verbindet. In dieser Gegend wird am meisten Koka angebaut.
Charakteristik
Skalare sind majestätische Fische und vor allem Buntbarsche. Ihr Leben ist Kampf. Kampf um Nahrung an erster Stelle, Kampf um einen Partner und Kampf um einen Laichplatz. Die von uns beschriebenen Fische erreichen eine Höhe von bis zu 28 cm, sind aber im Körper etwas schlanker als der Hohe Skalar (P. altum). Sie sind auch robuster in der Haltung, die Zucht ist ebenfalls einfacher. Daher können sie Aquarianern durchaus dazu dienen, erste Erfahrungen mit großen Skalaren zu sammeln. Sie sind auch sehr territoriale Fische, um die innerartliche Aggression zu mildern, ist es gut, in ihrer Gegenwart Diskusfische der Gattung Symphysodon und friedliche Buntbarsche der Gattung Mesonauta zu halten.
Aquarium
Wie bereits erwähnt, ist der tschechische Aquarianer an Skalare gewöhnt, die bei uns seit Jahrzehnten wiederholt gezüchtet werden und ihren Vorfahren, die bereits Anfang des letzten Jahrhunderts nach Europa gebracht wurden, schon lange nicht mehr ähneln. Um den Skalaren ein ausreichendes Wachstum zu ermöglichen, müssen wir ein hohes Becken verwenden. Für unsere letzten 3 Neuheiten mindestens 60 cm, wie es auch bei P. altum der Fall ist. Ideal sind kräftigere und hohe Pflanzen, weiches bis mittelhartes Wasser, pH-Wert um den Neutralpunkt und knapp darunter. Temperatur 26-28 °C, gute Filterung und regelmäßiger Wasserwechsel.
Futter
Skalare sind Jäger, ideal sind kleine Fische, besonders wenn wir zu Hause Guppys oder andere Lebendgebärende züchten. Wenn dies nicht der Fall ist, verwenden wir Mückenlarven, Tubifex, Artemia, größeres Plankton. Im Notfall gefrorenes, Flockenfutter oder Granulatfutter.
Zucht
Die Laichzeit findet bei erwachsenen Fischen statt, und zwar in einem höheren Alter als bei den in Europa vorkommenden Skalaren. Die ersten Anfänge sehen wir bei guter Pflege meist im Alter von etwa 18 Monaten und später. Der grundlegende Instinkt dieser Fische ist es, beim Laichen ihr Gelege vor Feinden zu schützen. Die Aufzucht ist ähnlich wie bei anderen Amazonas-Skalaren, nur verwenden wir ein großes Laichbecken, mindestens mit einem Volumen von 100-200 l. Die Pflege der Eier, Larven und Jungfische wird von beiden Elternteilen recht intensiv betrieben.
Bilder:
- Männchen Pterophyllum scalare Rio Japurá zu Beginn des Laichens. Zu Beginn des Laichens besetzen die Skalare ihr Revier.
- Die Aufzucht der Jungtiere ist identisch mit anderen Skalaren.
- Die Körperform und die Beflossung der Jungtiere bei der Variante „Rio Japurá“ ist typisch für die Art P. scalare.
- Sehr selten sind auch albinotische Varianten von P. scalare „Rio Japurá“ zu sehen. Der Rio Caquetá/Japurá (Goulding, M. et al., 2003) ist ein linker Nebenfluss des Amazonas.
- Er entspringt in den Anden, fließt zunächst durch Kolumbien.
- Nach fast 1400 km überquert er die Grenze zu Brasilien, wo er unter dem portugiesischen Namen Rio Japurá nach knapp 2820 km in den Rio Solimões mündet.